Ein aus Helmste, LK STADE, im September 2002 translozierter Schafstall in Fachwerk und Reeteindeckung ist nach der Grundsteinlegung im März 2004 und dem Richtfest im Juni 2004 nahezu fertig gestellt worden. Mit der Einweihung im Spätherbst 2004 wurden die letzten Restaurationsarbeiten abgeschlossen. Der Schafstall ist ein Zweiständerhaus von drei Fach, zu denen noch eine Giebelkübbung auf der abgewandten Seite hinzukommt. Im Grundriss ist er mit ca. 10,30 m x 9,90 m fast quadratisch. Die Außenwände bestehen aus Eichenfachwerk mit Weidengeflecht, das mit Lehm verstrichen ist. Als Öffnungen sind lediglich die Grot Dör, durch die die Tiere getrieben wurden, sowie eine seitliche Klaspentür als Schlupftür für den Schäfer vorhanden. Seine ursprüngliche Bauzeit dürfte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts liegen; der Schafstall ist aber um 1880 - wahrscheinlich im Zuge der Urbarmachung größerer Heideflächen - schon einmal von der Helmster Feldmark nach Helmste umgesetzt worden. Am letzten Standort stand er unter Denkmalschutz, konnte jedoch nicht gehalten werden. Die Translozierung nach Bliedersdorf fand daher die Zustimmung der Denkmalpflege, die diese Maßnahme auch begleitete.
Der als Melkerschuppen benutzte Schafstall im Jahre 1973 in Helmste.
Im Jahre 2002 abgebaut und in Bliedersdorf 2004 wieder aufgebaut. Das Foto zeigt den Schafstall oberhalb der "Grot Dör" mit einem ausgeführten Steilgiebel. Nach Bestandssituation und baugeschichtlichen Befunden wieder mit einem Halbwalm versehen.
Im Schafstall von 1780 veranschaulicht unser Verein auf eindrucksvolle Weise das
bäuerliches Hauswesen anhand von Original Geräten und Werkzeugen. Historische Fotos von 8 verschiedene Gewerken verdeutlichen das ländliche Alltagsleben vergangener Jahrhunderte.
Im Gefach GETREIDEERNTE sieht der Besucher Erntegeräte wie Kniesense, Mahdhaken, Dreschflegel, Forken und Sensen sowie eine Staubmühle.
Das Fach KARTOFFELERNTE zeigt neben der Dezimalwaage, Pflanzhilfen, verschiedene Körbe und die typische Kartoffelforke.
Unter dem Begriff FLACHSVERARBEITUNG stehen neben der Handbrake die Brakmaschine, neben dem Schwingbock die Schwingmaschine und es gibt bäuerliche bemalte Hechelbretter neben dem Hechelbock.
Im Fach HAUSARBEIT sticht der typische Küchenschrank hervor, die alte Eichenwiege steht neben dem Butterfass, am Kesselhaken hängt der Teepott und der seltene Feuerkorb steht neben der Fußkieke.
Bei der HAUSSCHLACHTUNG stellt der große aus einem Stamm gehauene Holztrog eine Rarität dar. Diverse Hackmesser, Wurstgabeln und Abschraper hängen am Fleischhaken neben dem Krummholz.
Im Gefach IMKEREI sieht man die bekannten Bienenkörbe, die hölzernen Futterteller und die eicherne Wabenpresse. Neben der Honigschleuder sind Honiggläser, Kloben und Imkerpfeife zu sehen.
Die Schwerstarbeit IM MOOR zeigen die Torfspaten, Torfmesser, Schaufeln, Pferdschuhe und die schwere Holzkarre zum Transport der Torfsoden.
AUF DER HEIDE kam die kurze Sense, die „Sichte“ mit dem Mahdhaken zum Einsatz. Zum Abschälen der Heide wurden Twigge, Heidlinje und die zugehörige Heidharke genutzt.
Das alles und vieles mehr ist zu sehen und zu bestaunen im Schafstall.
In dieser einmaligen Atmosphäre können Besucher bei Tee,
Kaffee und Kuchen eine erkenntnisreiche Zeit verbringen.